Wer hilft bei seltenen Fragen weiter? Was ist bei nicht alltäglichen Stellenausschreibungen zu beachten? Vor allem in kleineren Gemeinde- und Stadtverwaltungen sorgen solche Fragen mitunter für Kopfzerbrechen – vor allem dann, wenn der oder die Expertin auf dem Gebiet gerade nicht im Hause ist. Um sich gegenseitig weiter zu helfen und um Synergieeffekte zu nutzen, arbeiten vier Kommunen aus dem Kreis Warendorf und die Kreisverwaltung an einem neuen Projekt. Mit dem Aufbau einer gemeinsamen Servicestelle Personal wollen Beelen, Everswinkel, Ostbevern und  Sendenhorst Neuland betreten. Zu einem ersten Arbeitstreffen kamen Personalverantwortliche aus Kommunen und dem Kreis am Freitag (25. Juli) zusammen.

"In etwa einem Jahr soll die neue Servicestelle ihre Arbeit aufnehmen", berichtet Dr. Stefan Funke. Der Personal- und Organisationsdezernent des Kreises nahm an dem Treffen teil. "Wir wollen ein Projekt auf die Beine stellen, das Nachahmer in NRW findet", sieht Dr. Funke in der Servicestelle auch ein Modellprojekt für andere Kommunen.

Es gehe darum, ausgewählte, möglichst standardisierbare Dienstleistungen im Personalbereich gemeinsam wahrzunehmen und die Qualität zu steigern. Zudem will man die Rechtssicherheit erhöhen und längerfristig auch die Kosten für die Personalverwaltung insgesamt reduzieren. Im Zuge des Projektes Vernetzte Verwaltung fördert das Land die Servicestelle Personal als eines von vier Projekten. Ihr gemeinsames Ziel ist es, unter Nutzung moderner Kommunikationsformen Verwaltungsleistungen bürgerfreundlicher und kostengünstiger zu erbringen. 170.000 Euro hat das Innenministerium für die Anlaufzeit der Servicestelle Personal zur Verfügung gestellt. Als Projektleiterin ist Mechthild Brockschmidt-Gerhardt von der Stadtverwaltung Sendenhorst für die nächsten zwei Jahre an die Kreisverwaltung abgeordnet.

"Die Bürger erwarten, dass wir unsere finanziellen Mittel gerade im Personalbereich sparsam einsetzen. Deshalb ist es gut, dass das Projekt bei uns stattfindet. Ich freue mich, dass Kreis und Kommunen gemeinsam Neuland betreten", sagte Landrat Dr. Olaf Gericke.

Das erste Arbeitstreffen fand mit hochkarätiger externer Begleitung statt. Friedrich Wilhelm Held, früherer Ministerialdirigent im Innenministerium NRW, und heute ein gefragter Berater in Fragen der Kommunalverwaltung, sowie zwei Vertreter von d-NRW (digitales NRW) nahmen an dem Treffen teil. Zu den Fragen, die auf dem langen Weg zur Einrichtung der gemeinsamen Servicestelle noch zu lösen sind, gehört es, eine Rechtsform zu finden. Vor den Beteiligten aus Kommunen und Kreis liegt noch viel Arbeit.